Die französische Riviera 

 

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, blieb Albert mit der Familie in Frankreich. Eine der Kreationen entstand trotz des Krieges und ist tatsächlich ein Dokument aus dieser Zeit.


Seine Verlobte in der Provence und er in Berlin. Er fällt leider im Krieg. Der Duft von Lavendel, Sandelholz und Tonkabohnen bildet jedoch eine unsichtbare Brücke zwischen Frankreich und Deutschland. Erst später wurde dieser Duft zu einem der Markenzeichen in Kriglers Duftgeschichte.


Wie viele Amerikaner der High Society, darunter viele Autoren und Schriftsteller, verbrachten sie gerne Zeit an der französischen Riviera. Von den Stränden von Cannes bis zu den Lavendelfeldern in Grasse war dies der Ort, an dem Magie in allen Formen der Kunst geschah. Für manche Gesellschaften war dies eine neue Abwechslung zu den Küsten Kaliforniens oder der Riviera von Florida. Von Schauspielern bis zu Literaten zieht es alle nach Europa. Und alle tragen Düfte von Krigler. Albert erzählt uns von neuen Duftgeschichten und überrascht uns immer wieder mit neuen Kreationen!


Dieses hier betrachtete er als Monsieur Dada 18, als Hommage an 1918, eine neue künstlerische und literarische Bewegung, die nach dem Ersten Weltkrieg entstand und Dadaismus genannt wurde. Es war die anarchische, hochpolitische Alternative zur etablierten Kunst. Die Idee dazu kam ihm nach einem Besuch im Zürcher Cabaret Voltaire, dem ursprünglichen Wirkungsort der Bewegung – und so kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination und zu alternativem Design in der Parfümkunst. Heute besitzt ein Urenkel von Albert, Ben Krigler, eine modernisierte Version von Monsieur Dada 18, die er nachbildete und damit den Geist von damals neu interpretierte.


English Promenade 19, eine zarte Mischung aus Blumen aus aller Welt, die entlang der Promenade des Anglais in Nizza flüstern, war der nächste Duft. Die frische, lebhafte, fröhliche Note ist besonders bezaubernd für junge Damen, Mademoiselle-Duft, wie wir ihn heute nennen.


Dieser nächste Duft wurde vom Librettisten Giuseppe Adami (Turandot) in Auftrag gegeben, der sich ein Parfüm wünschte, das ihn zu seinem Lieblingsurlaubsort Bordighera an der italienisch-französischen Riviera entführte. Albert Krigler reiste 1920 dorthin und verbrachte dort mit seiner Familie einen Sommer in einer besonderen Villa, die von Charles Garnier, dem Architekten der Pariser Oper, entworfen wurde. Die Fülle der Zitronenbäume, die entlang der Küste wachsen, war die Grundidee für VILLA BORDIGHERA 20. Ben Krigler holte den Duft aus den Archiven, modernisierte ihn und er ist so frisch wie damals, Seeluft kombiniert mit Zitrusfrische.


Zu seinen neuen Geschichten gehört auch Sparkling Diamond 22, der teuerste Duft, der jemals ins Haus Krigler Chronic kam. Er strahlt strahlende Noten und Inspirationen aus Monte Carlo und seiner eigenen glamourösen Welt aus und duftet, als käme man gerade von der Vinotherapie. Und er glänzt auch von innen: mit echten Diamanten in einem Flakon, heute einem edlen Swarovski-Kristall. In den Goldenen Zwanzigern kreierte Albert wiederum viele exklusive und maßgeschneiderte Parfüms, sogenannte „Bespoke Perfumes“. Wie auch heute noch ist der Vertrag zwischen einem Kunden und dem Haus 25, 50 oder 75 Jahre lang gültig.


Blue Escapade 24 ist so ein Duft, 1924 hatte ein englischer Lord einen ungewöhnlichen Duft oder vielmehr Wunsch. Er wollte die Frische des Ozeans und die Stimmung seiner Villa Blue Escapade, die in Biarritz am Atlantik liegt, aber in einer Flasche eingefangen haben. Das ging in Erfüllung, er wählte 25 Jahre Exklusivität nur für sich und später dann für die Welt.